Von der Vendée Globe zur europäischen Meerespolitik

Wie Catherine Chabaud und die Deutsche Meeresstiftung Europas Ozean-Agenda mitgestalten

Mit der Ernennung von Catherine Chabaud zur französischen Ministerin für das Meer schließt sich ein Kreis: Kaum jemand verkörpert die Verbindung von Abenteuer, Verantwortung und politischer Weitsicht so eindrücklich wie Catherine. Als erste Frau, die allein die legendäre Vendée Globe besegelte, hat sie früh erkannt, dass der Ozean mehr ist als ein Schauplatz sportlicher Leistungen – er ist das Rückgrat unseres Planeten.

Schon Jahre bevor sie ins Europäische Parlament und nun in die französische Regierung wechselte, zählte Catherine Chabaud zu den engsten europäischen Wegbegleiterinnen der Deutschen Meeresstiftung. Als Beirätin der Stiftung prägte sie von Anfang an deren europäische Ausrichtung und half an verschiedenen Stellen entscheidend mit, den Ozean auf die politische Agenda Europas zu heben. Ohne sie und 30 weitere Meeres Expertinnen und Experten würde es heute den europäischen Ozeanpakt nicht geben.

Weitsicht und Vision: Die Gründung der Ocean & Climate Platform

Mit großer Voraussicht initiierte Catherine Chabaud 2015 die Ocean & Climate Platform, als eine internationale Allianz, heute eines der einflussreichsten Netzwerke für den Meeresschutz. Sie vereint mehr als 100 Partnerorganisationen aus Wissenschaft, Politik, NGOs und Wirtschaft – und verfolgt das Ziel, den Ozean als zentralen Faktor des Klimasystems sichtbar zu machen.

Die Idee entstand aus einer einfachen, aber kraftvollen Erkenntnis: Der Ozean reguliert das Klima, speichert CO₂, produziert Sauerstoff und ernährt Milliarden Menschen – und doch spielte er in den Klimaverhandlungen der Vereinten Nationen lange kaum eine Rolle. Chabaud wollte das ändern.

Mit Unterstützung und Mitwirkung der Deutschen Meeresstiftung gelang es, den „Blue Voice“ in internationale Klimadebatten einzubringen – ein Erfolg, der 2015 auf der Pariser Klimakonferenz (COP 21) sichtbar wurde, wo die Ocean & Climate Platform erstmals als offizieller Partner anerkannt war.

Europäische Allianzen für den Ozean

Die Zusammenarbeit zwischen Catherine Chabaud und der Deutschen Meeresstiftung war von Beginn an von europäischem Geist geprägt. Beide teilen die Überzeugung, dass Meeresschutz nicht an nationalen Grenzen endet, sondern eine gemeinsame, übergeordnete Aufgabe Europas ist.

Gemeinsam setzten sie sich dafür ein, dass der Ozean in den europäischen Klima- und Nachhaltigkeitsstrategien stärker verankert wird – etwa im Rahmen der EU Mission „Restore Our Ocean and Waters“, an deren Umsetzung die Deutsche Meeresstiftung seit 2024 aktiv beteiligt ist.

Ihre Zusammenarbeit brachte Wissenschaft, Politik und Gesellschaft enger zusammen: Projekte der Meeresstiftung wie love your ocean, Forschen auf See oder die Einsätze des Forschungs- und Medienschiffes ALDEBARAN liegen ihr als Seglerin besonders am Herzen.  

Die gemeinsame Vision war stets klar: Der Ozean braucht eine Stimme – und Europa muss sie sein, in Europa besitzt mit 24,5 Millionen km² die größte wirtschaftliche Zone im Ozean.

Chabaud und die Deutsche Meeresstiftung verbindet die Überzeugung, dass effektiver Meeresschutz nur gelingt, wenn Wissen, Emotion und Verantwortung zusammenfinden.

Durch die Ocean & Climate Platform entstand eine Bewegung, die genau das leistet: Sie bringt Forscher:innen, Aktivist:innen, Unternehmer:innen und Entscheidungsträger:innen an einen Tisch. Heute gilt sie als Blaupause für gelungene Multi-Stakeholder-Zusammenarbeit im Meeres- und Klimabereich.

Catherine Chabaud hat damit den Grundstein gelegt für eine europäische „Blue Diplomacy“ – eine Meeresaußenpolitik, die ökologische Notwendigkeit mit gesellschaftlichem Engagement verbindet. Die Deutsche Meeresstiftung trägt diese Idee weiter – als Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, zwischen Nord- und Ostsee und dem globalen Ozean.

Ein gemeinsames Vermächtnis

Mit der Berufung Catherine Chabauds zur französischen Meeresministerin gewinnt die europäische Ozeanpolitik eine Stimme mit Erfahrung, Empathie und Mut. Ihre Verbindung zur Deutschen Meeresstiftung bleibt dabei ein Symbol für gelebte europäische Zusammenarbeit – jenseits von Bürokratie, getragen von Menschen, die das Meer nicht nur verstehen, sondern lieben.

„Mit Catherine Chabaud haben wir erfolgreich dafür gekämpft, dass der Ozean mit dem European Ocean Pact im Herzen Europas angekommen ist weil er die Grundlage unseres Lebens auf diesem Planeten ist“, sagt Frank Schweikert, Gründer der Deutschen Meeresstiftung.

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